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Star Wars Freak (nicht nur Fan) mit Hang zur dunklen Seite. Lebt für Fußball (insbesondere den HSV). Schätzt Koffein, (Nikotin,) Alkohol und Kartenspiele. Drückt beim Skat im Zweifelsfall gern Herz, daher die alte Skatweisheit: "Enno hat kein Herz" - wie alle Skatweisheiten aber nicht immer gültig. Ist außerdem Nachtisch-Junkie. Lieblingsfarben: blau-weiß-schwarz, weinrot, grau

Donnerstag, Februar 16, 2006

Morning has broken

Selbors Creek

Galen beendete seine Checks und während er darauf wartete, dass seine Cockpitbesatzung ihre letzten Kontrollen ebenfalls hinter sich gebracht hatte, rief er noch einmal die detaillierte Karte dieser Region des Planeten Avargs auf, die das Terrain zwischen ihnen und ihrem Zielpunkt darstellte. Eine weite, grasbewachsene Ebene, durchbrochen von einigen kleinen Hügeln, verstreuten Baumgruppen, größeren Findlingen und vereinzelten Bächen, wäre durch das Sichtfenster zu sehen gewesen, doch es war mitten in der Nacht und ein dichter, milchiger Nebel hatte sich wie ein großes, dunkles Laken über die Landschaft gelegt. In der Hügelkette, die das Ende der Ebene bildete, befand sich eine Rebellenbasis, welche zu zerstören die Aufgabe von Galens Einheit war.
Die Stimme des Piloten, Chief Warrant Officer Mitramel Okran, riss Galen aus dem Studium der Karte, als er verkündete, dass er und der Bordschütze ihre Startchecks ohne Probleme beendet hatten. Galen aktivierte die Kommeinheit und meldete dem Einheitsführer, Major Ooram, die volle Einsatzbereitschaft seines Kampfläufers. Ein Blick auf das Chronometer, auf dem die lokale und die errechnete Zeit bis zum Sonnenaufgang angezeigt wurden, verriet Galen, dass sie sich gut im Zeitplan befanden. Sie würden bei reibungslosem Verlauf mit einer tiefstehenden Sonne im Rücken die feindliche Stellung erreichen, die Verteidigungseinrichtungen und den lokalen Schutzschild außer Gefecht setzen und ihre Ladung Sturmtruppen absetzen.
Die Stimme Oorams schallte aus dem Lautsprecher und verkündete den Befehl zum Aufbruch, woraufhin sich Galens AT-AT wie der Rest der Einheit in Bewegung setzte. Ein weiterer Countdown erschien auf der Anzeige, welcher die Zeit bis zum geschätzten Eintreffen bei der feindlichen Basis mit einer knappen Stunde veranschlagte. Galen ließ seinen Blick auf das kleine Hologramm, das seine Eltern und seine etwas jüngere Schwester abgebildete, an seiner Konsole schweifen, wie er es vor jedem Einsatz tat, dann wandte er sich wieder der Mission zu.
Seit der Sternzerstörer Avenger aus dem Hyperraum ins Avarg Lone-System zurückgefallen war, befand sich der Schild über der Rebellenbasis, fernab jedweder größeren Bevölkerungsansammlungen, in Betrieb. Captain Needa hatte sich für einen Bodenangriff entschieden und ließ die Besatzungen und ihr Material nach einem kurzen Briefing ausschiffen. Techniker und die Besatzungen präparierten die Kampfläufer an den Ausgangspunkten einer weiten Fächerbewegung in sicherer Distanz zur feindlichen Basis für den bevorstehenden Kampf. Die Besatzungen gingen an Bord ihrer Fahrzeuge und trafen die letzten Vorbereitungen, während die Soldaten in Truppentransportern angelandet wurden und dann die Truppendecks der riesigen AT-ATs bestiegen.
Und nun waren sie auf dem Weg, um gemeinsam als Woge der Zerstörung über die Rebellen hereinzubrechen. Die Nacht befand sich auf dem Rückzug, doch der Sonne gelang noch nicht viel mehr, als dem undurchdringlichen Nebel einen leichten Hauch von Orange zu verleihen.
Die Karte zeigte an, dass sie im Begriff waren, Selbors Creek zu erreichen, den einzigen breiteren Bachlauf, der in der Hügelkette am Ende der Ebene entsprang, nach einem weiten Bogen den steinigen Boden der Ebene beinahe parallel im Abstand von einigen Kilometern zur Hügelkette durchschnitt und als Sammelstelle der kleinen Bäche das Wasser aus der Ebene zu einem Fluss in einiger Entfernung abführte. Der erste Kampfläufer aus Galens Flügel hatte den Bach beinahe erreicht, als ein kurzes, intensives Aufleuchten am linken Rand des Sichtfensters den eintönigen Schleier durchbrach und Galens Aufmerksamkeit auf sich zog, gleich gefolgt von einer aufgeregten Meldung eines Kameraden, der verkündete, dass ihr AT-AT an einem der Füße von irgendetwas getroffen worden war. Dann folgte ein kurzer Aufschrei, die panische Meldung, dass das Fahrzeug im Begriff war umzustürzen und schließlich beherrschte ein statisches Knistern für kurze Zeit den Lautsprecher, nur um kurz darauf von einer weiteren Stimme unterbrochen zu werden, die ein ähnliches Schicksal eines Kampfläufers in einem anderen Flügel verkündete. Am linken Rand des Sichtfensters erfolgte ein weiteres Aufleuchten, diesmal nur größer als das erste Mal, zweifelsohne der vom Nebel gedämpfte Schein einer Explosion, der in schaurig orangenes Lodern überging.
Intuitiv zog Galen den Sicherheitsgurt stramm über seine Schultern. Ein Schritt, noch einer, ein dritter, doch als der Fuß, der diesen Schritt vollführte, den Bach berührte, erschütterte eine Explosion den Rumpf des Läufers und alles, was sich in ihm befand. Okran versuchte instinktiv, den AT-AT zu stoppen, doch die Geschwindigkeit war zu hoch, um das Fahrzeug gleich zum Halten zu bringen. Als der getroffene Fuß den Boden berühren sollte, geriet der Kampfläufer außer Balance. Galen spürte, wie sich das Gefährt zur Seite lehnte und klammerte seine Hände so stark an der Konsole fest, dass die Gelenke seiner Finger hervortraten, als der Läufer aufgrund seines hohen Schwerpunktes den unaufhaltsamen Weg seitwärts zum Boden antrat.
Der Aufschlag ließ den Gurt reißen und Galen den Halt an der Konsole verlieren. Er prallte hart gegen die Seitenwand des Cockpits, die nun den Boden bildete. Schmerzen schossen durch seinen Körper und er verlor kurz das Bewusstsein, bevor er wieder aufwachte und sich benommen aufrichtete. Seine linke Schulter tat höllisch weh, genau so wie sein Brustkorb und der Oberbauch. Als ob jemand einen Schleier vor seine Augen gehängt hätte, sah sich Galen im Cockpit um. Blut lief an einer hervorstehenden Ecke herunter, gegen die der Kopf Okrans geschlagen war. Der Bordschütze, Master Sergeant Lear Simaden war ebenfalls aus seinem Sitz gerissen worden, über den Piloten gerollt und lagen nun neben ihm am Boden. Die eigentliche Decke des Cockpits als Stütze nutzend taumelte Galen zu seinen Kameraden herüber. Er schüttelte Simaden, der nach kurzer Zeit mit einem tiefen Stöhnen aus seiner Ohnmacht erwachte. Er warf einen kurzen Blick auf den Helm des Piloten, der diesem keinen guten Dienst erwiesen hatte. Die Ecke, von der sein Blut herabrann, hatte einen Teil des Helmes zersplittern lassen und einige der Splitter hatten sich in den Kopf gebohrt. Galen wies den Sergeant an, sich um seinen Kameraden zu kümmern, während er seinen Helm abnahm und sich an der Notausstiegsluke zu schaffen machte, wobei ihm sein linker Arm jedoch keine Hilfe war.
Simaden vermeldete, dass für den Warrant Officer jegliche Rettung zu spät kam und ging dann zur rückwärtigen Wand des Cockpits, wo der sogenannte Hals das Cockpit mit dem Rumpf des Läufers verband. Der Winkel, in dem sich der Hals befand, verhinderte einen direkten Blick in das Truppendeck, also rief er hinein, ob sich dort jemand am Leben befand. Verschiedene Stimmen antworteten, woraufhin Sergeant Simaden die Soldaten anwies, sich um ihre verletzten Kameraden zu kümmern und den AT-AT dann zu verlassen.
Galen hatte die Luke unter einigen Mühen offen bekommen und hangelte sich mit Unterstützung Simadens hindurch. Auf der anderen Seite verlor er den Halt und fiel in den Bach. Er wurde ein kleines Stück von der Strömung mitgezogen, bis er am Ufer zum Halt kam. Der Nebel war mittlerweile ein Stück aufgestiegen und hatte sich ein wenig gelichtet, um erste zögerliche Sonnenstrahlen durchzulassen. Galen schleppte sich ein paar Meter das Ufer hinauf und sah zu seinem Kampfläufer zurück. Der Bordschütze hatte ebenfalls schon die Ausstiegsluke verlassen und ein paar Meter weiter half ein Paar Sturmtruppen dabei, einen Verletzten aus dem Rumpf des AT-ATs zu schaffen. Zwei weitere Stormtrooper trugen einen Kameraden zu der Stelle, an der Galen lag.
Galen schloss die Augen, doch kurze Zeit später ließ eine Explosion ihn die Augen wieder öffnen und er sah, wie ein paar Sturmtruppen wie Puppen durch die Luft geschleudert wurden, als sie von der Druckwelle erfasst wurden, die der explodierte AT-AT erzeugt hatte und die alles, was sich zu nah an dem Fahrzeug befunden hatte, mit sich riss. Galen bewegte seinen unverletzten Arm als Schutz vor das Gesicht, als vereinzelte, kleine Trümmerteile in seiner Umgebung herabregneten. Als er den Arm wieder wegzog, schob sich der Kopf eines schwarzhaarigen Mannes in seinen Mittzwanzigern, der aus einer Sturmtruppenrüstung herausragte, in sein Sichtfeld. Der Stormtrooper begann Galen zu untersuchen, doch Galen bekam davon nichts mehr mit, als er seinen Schmerzen nachgab und das Bewusstsein verlor.

Eine bläulich trübe, von Blasen durchsetzte Flüssigkeit war das erste, was Galen bemerkte, als er wieder zu sich kam. Irgendetwas befand sich vor seinem Mund und versorgte Galen mit Atemluft. Ihm wurde klar, dass er sich in einem Bactatank befand und eine Atemmaske vor dem Gesicht hatte. Jenseits der durchsichtigen Tankwand bewegten sich ein paar Silhouetten in einem hellerleuchteten Raum. Dann schloss er die Augen wieder und fiel in einen tiefen Schlaf, bis er aus dem Tank herausgeholt und auf eine Schwebeliege gelegt wurde. Ein Droide erzählte ihm etwas von einem chirurgischen Eingriff, bei dem ein gebrochenes Schultergelenk und ein paar gebrochene Rippen gerichtet wurden. Eine Rippe hatte sich in seine Lunge gebohrt und er hatte einen Milzriss erlitten, was ebenfalls versorgt wurde. Diverse unbedeutende Schürfwunden und Prellungen seien durch die Bactatherapie gelindert worden, doch er müsse noch ein weiteres Mal in den Tank.
Galen kam in ein Krankenzimmer, in dem weitere Personen schon Betten belegten und ihn, sofern sie konnten, über den Schlachtverlauf aufklärten. Aufgrund der hohen Verluste der Kampfläufer-Division hatte Captain Needa befohlen, den Angriff abzubrechen und sich für die längerfristige Variante eines planetaren Bombardements entschieden, um den lokalen Schutzschild zum Kollabieren zu bringen und die Basis zu zerstören. Bodentruppen wurden anschließend ausgesendet, um mögliche Gefangene zu nehmen. Während des lokalen Beschusses wurde ein Pioniertrupp per Shuttle zu den Kampfläufern geschickt, um dort zuerst einen Landeplatz für weitere Shuttles, welche die Verletzten an Bord der Avenger bringen sollten, bereitzustellen und sich dann daran zu machen, das gesamte Umfeld von den Minen zu räumen, so dass das Material und die Toten geborgen werden konnten.

Epilog
Nach einem dreimonatigen Aufenthalt in einem Flottenlazarett auf Pareat VII, wohin er und einige weitere Verletzte ausgelagert wurden, um die strapazierten Kapazitäten an Bord der Avenger zu entlasten, und anschließender Rehabilitationsphase im Kreis seiner Familie auf seinem Heimatplaneten Fondor, öffnete sich die Ausstiegsluke eines Lambda-Shuttles. Am Fuß der Rampe hatte er zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder ein Deck der Avenger unter seinen Füßen. Galen ging auf dem Weg zur Kabine Major Oorams kurz an seinem Quartier vorbei und warf seine Reisetasche auf sein Bett, um dann ohne Umschweife den Major aufzusuchen und sich zurückzumelden.

1 Comments:

Blogger Galen said...

Diese Geschichte müsste aus dem letzten Jahr stammen (eher erstes Halbjahr), wenn ich mich recht erinnere, und erklärt ein Ereignis, auf dass unter anderem in "Worst Case" bezug genommen wird. Bisher wurde diese Geschichte auch noch nirgendwo anders (Imperial Gunner oder tesbia.de) veröffentlicht.

4:01 PM  

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