Mein Foto
Name:
Standort: Oldenburg/Leer

Star Wars Freak (nicht nur Fan) mit Hang zur dunklen Seite. Lebt für Fußball (insbesondere den HSV). Schätzt Koffein, (Nikotin,) Alkohol und Kartenspiele. Drückt beim Skat im Zweifelsfall gern Herz, daher die alte Skatweisheit: "Enno hat kein Herz" - wie alle Skatweisheiten aber nicht immer gültig. Ist außerdem Nachtisch-Junkie. Lieblingsfarben: blau-weiß-schwarz, weinrot, grau

Dienstag, Februar 14, 2006

Nebras

Stützpunkt in Schutt und Asche

Nebras, der zweite Planet im Tadol-System von der gleichnamigen Sonne aus gesehen, war vom Orbit aus durchaus als schön zu bezeichnen. Dutzende kleinerer grün-brauner Kontinente hoben sich vom dunkelblauen Meer ab. Dieser Blick eröffnete sich den Besatzungen der beiden Imperialen Sternzerstörer, die vor einigen Minuten den Hyperraum verlassen hatten und sich nun der Nachtseite des Planeten näherten.

Ahnungslos von alledem, verließ Captain Peran Ntok seine Unterkunft um die selbe Uhrzeit wie jeden Morgen, um seinen alltäglichen Dienst in der Kommandozentrale des Rebellenstützpunktes anzutreten. Ein schöner Morgen, dachte er wie immer, als er zum Horizont blickte, gegen dessen Wolken die Sonne ihre Strahlen rot aufleuchten ließ. Er lief an einigen Truppenunterkünften vorbei, in denen die meisten Soldaten noch schliefen und ließ seinen Blick über den Platz, auf dessen anderer Seite der Kommandobunker stand, schweifen. Lieutenant Talbot wartete schon auf ihn, wie jeden Morgen, in der einen Hand einen Becher mit warmen Kaffee, in der anderen einen halb aufgerauchten Cigstick. Sie kannten sich schon seit ihrer gemeinsamen Zeit auf der imperialen Akademie auf Raithal und waren zusammen zu den Rebellen übergelaufen, was schon drei Jahre her war.
"Hey, Siv. Na, frönst du mal wieder deinem alten Laster?"
"Kennst mich doch", entgegnete Siv Talbot.
"Und, gut geschlafen ?"
"Wie ein Hutt auf Nal..." Das Ende des Satzes wurde durch mehrere Explosionen übertönt. Die Druckwelle der neben ihnen explodierenden Baracke riß die beiden zu Boden.
"Was, bei den Sith, ist los?", versuchte Siv weitere Explosionen und die nun ertönenden Alarmsirenen zu übertönen. Im Hintergrund hörte Peran Hilfeschreie und laute Flüchte, Soldaten, meist nur in Shorts und Shirts bekleidet, aber nichtsdestotrotz bewaffnet, stürzten sich aus den verschonten Baracken. Peran sah, wie mindestens ein Dutzend brennende Baracken den Ort in ein scheußliches Licht tauchten.
"Keine..." Ahnung wollte er gerade sagen, als ein mehrfaches, charakteristisches Kreischen alle anderen Geräusche übertönte. Reflexartig blickte er auf und sah sie, mindestens ein Dutzend TIE-Fighter und TIE-Bomber, die sich gegen das leuchtende rot des Sonnenaufgangs abhoben.
"Oh, verdammt!" stieß er hinaus, "TIEs!" So schnell er konnte, sprang er auf und rannte zum noch intakten Kommandobunker. Als Siv einige Sekunden später keuchend ankam, hatte Peran sich schon einen ersten Überblick über die Situation gemacht. Unter anderen Umständen hätte er Siv mit einem "Gib das Rauchen auf" geneckt, doch hier ging es um ihr Leben. Zwei Sternzerstörer befanden sich im Orbit, gerade die Deckung eines der drei Monde von Nebras verlassend.
"Wieso wurden die Sternzerstörer und die TIEs nicht vorher entdeckt?", fragte Peran den, noch diensthabenen Offizier.
"Die Sternzerstörer haben den Hyperraum vermutlich im Schutz des Mondes verlassen, die TIEs haben wir noch immer nicht erfaßt. Wir haben den Hauptstützpunkt kontaktiert, aber der wird auch angegriffen. Ihre Abfangjäger sind beschäftigt. Wir können bloß hoffen, dass die TIEs nicht zurückkommen. Die wenigen Airspeeder, die wir haben, sind gegen die TIEs chancenlos."
Major Trenton, der befehlshabende Offizier betrat gerade die Kommandozentrale, seine Uniform deutlich erkennbar in höchster Eile angezogen.
"Statusbericht!" forderte er den OvD auf.

"Surface Alpha, hier Krayt-Führer, sind in Position. Erwarten Befehle!"
"Krayt-Führer, hier Surface Alpha, Angriff nach eigenem Ermessen."
"Verstanden, Surface Alpha." Major Ooram, Kommandant des Angriffsflügels mit dem Decknamen Krayt, öffnete den Kanal zu den ihm unterstehenden AT-ATs und AT-STs. "Krayt Fünf, Zugriff auf das Ziel aus Ost. Wiederstand zu erwarten."
"Verstanden, Krayt-Führer, Zugriff aus Ost, Widerstand", meldete Captain Stof, der die zweite Untergruppe des Angriffsflügels führte. "Krayt Gruppe, Angriff!"
Die Acht AT-ATs und die zwölf AT-STs bestätigten, dass sie den Befehl verstanden hatten und setzten sich in Bewegung.

Im Kontollzentrum der Rebellen trafen die ersten Schadensmeldungen ein. 40 Prozent der Truppenunterkünfte waren zerstört, gleichzeitig einen Verlust von 40 Prozent der Soldaten bedeutend, 15 Prozent der Verteidigungseinrichtungen waren ebenfalls verloren, genau so wie ein Viertel der Lagerhallen und sechs der 24 Airspeeder. Die Transporter und alle anderen Raumschiffe waren ein Totalverlust, eine Evakuierung des Stützpunktes war also ausgeschlossen.
"Verflucht", murmelte Major Trenton, als er dies hörte.
"Haben Kontakt zum Hauptstützpunkt verloren. Letzte Meldung war unerwarteter Angriff von AT-ATs", rief ein Kommunikationstechniker zum Major herüber.
"Alle Soldaten an den Verteidigungsperimeter, die Piloten in die Airspeeder. Ich nehme an, dass uns auch ein Bodenangriff bevorsteht. Hoffen wir, daß der äußerste Sensorenperimeter uns rechtzeitig warnt."
"Darauf würde ich nicht vertrauen. Die TIEs kamen schon ohne Vorwarnung, ich nehme an, dass irgend jemand unsere Sensoren manipuliert hat, sie zeigen absolut nichts an, nur die Sensoren, die den Orbit erfassen, funktionieren noch, Major", kommentierte Peran die Aussagen des Vorgesetzten.

"Brechen gleich durch, Krayt-Fünf", meldete Lieutenant Galen Pinnath dem führenden AT-AT seines Flügels. Galen war Kommandat von Krayt-Sechs. Dies war sein dritter Einsatz als Vertreter des Flügelführers Captain Stofs in diesem Angriffsflügel. Vor ihm konnte er schon den Waldrand entdecken, dahinter in einiger Entfernung schon schemenhafte Gebäude. Er klappte den elektronischen Weitenmesser vor sein Gesicht und blickte durch. "Entfernung drei Kilometer, einige Gebäude bereits zerstört, davor ein Verteidigungsgürtel erkennbar", informierte er seinen Gunner. "Verteidigungsgürtel ist Primärziel, sie könnten unseren AT-STs am meisten Schaden." Er klappte den Weitenmesser wieder zurück. Vor ihm standen die letzten Bäume des Waldes. Als sie diese passierten, rief er den Flügelführer. "Durchbruch jetzt", meldete er.

Am östlichen Abschnitt des Verteidigungsperimeters suchte Lieutenant Marcas mit seinem Macrofernglas den Waldrand ab. Plötzlich hatte er sie im Blickfeld, vier der stark gepanzerten AT-ATs und sechs der zweibeinigen AT-STs. "Abschnitt Ost hier", meldete er dem Kontrollbunker, "sie kommen. Vier AT-AT und sechs AT-ST Kampfläufer. Sind noch nicht in Feuerreichweite."
Im Kontrollbunker hörte man kurz danach noch eine gleichlautende Meldung aus dem südlichen Verteidigungsabschnitt.
"Airspeeder starten, je neun nach Osten und Süden", befahl Major Trenton. Peran Ntok blickte sich um. Wo war Siv?

Im All Terrain-Armored Transport Krayt-Fünf meldete der Gunner, dass sie in Feuerreichweite waren.
"Feuer eröffnen", teilte Captain Stof den übrigen Angriffsfahrzeugen seines Flügels mit. Sofort begannen die zehn Fahrzeugen den Verteidigungsperimeter mit tödlichen Laserbeschuß abzudecken.
"Neue Ziele", meldete Galen von Bord des AT-ATs Krayt Sechs seinem Flügelführer, "18 Airspeeder, T-47 Design, neun kommen direkt in unsere Richtung aus 030. Sie haben nicht genug Platz um ihre Vorteile auszuspielen. Sie müssen relativ langsam fliegen, um eine ernsthafte Gefahr darzustellen und dann sind sie einfache Ziele."
Der östliche Verteidigungsabschnitt wurde durch die ersten Salven schon hart getroffen. Das präzise Feuer der Imperialen dezimierte die Rebellentruppen mit jedem Schuß. Lieutenant Marcas wurde durch die Druckwelle eines explodierenden Anti-Vehikel-Lasers zu Boden geschleudert. Ein großer Teil der Anti-Vehikel- und Anti-Infanterie-Laser waren schon zerstört, es standen also nicht mehr sehr viele Mittel zur Verfügung, den feindlichen Angriff zu stoppen. Er kniete sich hin und schaute wieder durch sein Macrofernglas. Endlich waren die zehn Angriffsfahrzeuge in Reichweite.
"Feuer!" befahl er durch sein Comlink an die verbliebenen Laserbesatzungen.

Siv Talbot drückte einen Knopf auf dem kleinen technischen Gerät, dass er in seiner Hand hielt. Sofort leuchtete eine Lampe rot auf und signalisierte damit, daß die Sprengsätze, die er im Kontrollbunker angebracht hatte, aktiviert waren.
"Leb wohl, Peran." Er wartete noch eine Sekunde, dann drückte er den entscheidenden Knopf auf dem Zünder. Der Kontrollbunker explodierte von innen heraus, angeschmorte Überreste technischer Geräte, Gebäudetrümmer und abgerissene Körperteile im Umkreis von dutzenden von Metern verteilend.

Im Kopfteil seines AT-ATs sah Galen, wie die Explosion inmitten der Rebellenbasis aufleuchtete. Der Kopf des AT-ATs schwenkte sich und ein Airspeeder kam nun genau auf sie zu um kurz danach von zwei Geschossen aus den schweren Laserkanonen getroffen zu werden und zu explodieren. Er blickte auf das Taktikholo, wo ein weiterer roter Punkt erlosch. Fünf Airspeeder waren noch übrig, aber zwei der kleineren AT-STs waren die Verluste, die sie verschmerzen mussten. Der Verteidigunsperimeter hatte das Feuer kurz vorher eröffnet, aber die Laser waren wie erwartet zu schwach um eine Gefahr für die AT-ATs darzustellen. Ein weiterer roter Punkt erlosch, als das Komm mit einem Knacken ertönte.
"Krayt-Sechs, hier Krayt-Acht, haben Captain Stofs AT-AT verloren, Airspeedereinschlag im Cockpit", meldete der Lieutenant, der über Krayt-Acht befehligte, "Sie sind jetzt Flügelführer, Lieutenant Pinnath."
"Verstanden, Krayt-Acht!" Leise murmelte Galen ein "verdammt" hinterher. Er hatte sich bisher immer gut mit dem Captain verstanden. Galen klappte sich den Weitenmesser wieder vor sein Gesicht. Fünfhundert Meter trennten die AT-ATs noch vom Verteidigungsperimeter. Sie mussten noch möglichst viele Rebellensoldaten ausschalten, sonst würde der Kampf in ein brutales Haus-um-Haus-Gemetzel ausarten, bei dem viele Stormtrooper ihr Leben sinnloserweise verlieren würden.

Ein Airspeeder löste sich, von Laserstrahlen getroffen, in einer Explosion auf. Die Anzeige in Lieutenant Marcas Macrofernglas zeigte dreihundert Meter an, die die AT-ATs und AT-STs noch entfernt waren. Explosionen erschütterten den Boden um ihn herum. Die letzten Abwehr-Laser waren nur noch qualmende Trümmer. Er sah, wie ein weiterer Airspeeder getroffen wurde und, eine Rauchfahne hinter sich herziehend, in den Boden einschlug.
"Ein weiteres Ausharren hier ist sinnlos", kommentierte er die Situation, hob sein Comlink vor den Mund und befahl den Rückzug.

Im AT-AT Krayt Sechs sah Galen, wie die Rebellen sich von ihren Verteidigungsposten zurückzogen. Auf dem Taktikholo erlosch gerade der letzte rote Punkt, die Zerstörung des letzten Airspeeders signalisierend.
"Krayt-Sechs, hier Krayt-Führer, wir haben hier noch leichte Gegenwehr. Beginnen sie mit dem Entladen der Truppen. Wir werden den Widerstand bald niedergekämpft haben."
Auf diesen Befehl des Majors hin rief Galen den ranghöchsten Offizier der im AT-AT wartenden Truppen zu sich ins Cockpit. Als dieser erschien, erteilte Galen ihm die Befehle für den Angriff.
"Verbleiben sie im Schutz des AT-ATs. Sobald wir wieder gefechtsbereit sind, werden wir ihnen Deckung geben." Gleichlautende Anweisungen gab er auch an die verbliebenen zwei AT-ATs seines Flügels weiter.
Etwas später waren hundertzwanzig Stormtrooper entladen und bewegten sich, die AT-ATs als Deckung benutzend, in Richtung Rebellenbasis.Die anderen vier AT-ATs hatten die feindlichen Abwehrbemühungen mittler-weile ebenfalls niedergekämpft und ihre Truppen entladen. So bewegten sich bald sieben AT-ATs und fünf AT-STs durch den Stützpunkt, die Truppenunterkünfte, Lagerhäuser und Hangars dem Erdboden gleichmachend durch Laserfeuer oder Einsatz der AT-AT-"Füße". Die anfangs zweihundertachtzig Stormtrooper erledigten den restlichen Widerstand und nahmen die übrigen Rebellen gefangen. Siv, der sich mittlerweile wieder unter die Rebellen gemischt hatte, ergab sich bereitwillig.

***

Wieder auf der "Avenger", dem zweiten Sternzerstörer, seinem "Mutterschiff", angekommen, wurde Galen vom Adjutanten des Captains empfangen: "Der Captain möchte sie sehen."
Galen folgte dem Adjutanten zum Quartier des Captains und wurde angekündigt.
"Soll eintreten", war die knappe Antwort. Galen zerrte seine vom Kampf zerknitterte Uniform notdürftig zurecht, bevor er eintrat. Vor dem Captain schlug er die Haken zusammen und salutierte.
"Captain Needa, Sir." Erhielt seine rechte Hand solange an die Schläfe, bis der Captain den Salut erwiderte.
"Stehen sie bequem, Lieutenant."
"Danke, Sir."
Captain Needa sah dem Lieutenant ins Gesicht. "Sie haben heute bewiesen, daß sie ein fähiger Mann sind, da tut es mir mittlerweile Leid, dass ich ihren Namen auf eine Anfrage genannt habe, zumal ihr Captain heute sein Leben für das Imperium gelassen hat."
Galen war verunsichert. "Sir?“, fragte er, sichtlich nervös.
"Lieutenant, ich habe einen Marschbefehl für sie. Sie werden in den TESBIA-Sektor versetzt, dort werden sie an Bord der "Kantana" einen Dienstposten als Captain antreten. Betrachten sie sich hiermit als befördert."
Galen war sprachlos. Er hatte noch nie etwas vom TESBIA-Sektor gehört, geschweige denn von einem Schiff namens "Kantana". "Sir", kam es ihm nach einigem Zögern heraus, "aber..."
"Kein Aber", unterbrach ihn der Captain. "Sie haben noch etwa zwei Stunden Zeit, sich von ihren Freunden an Bord zu verabschieden und ihre Sachen zu packen, dann erwartet sie ein Shuttle, daß sie nach Tesbia bringt. Seien sie um 2100 in ihrer Kabine, sie werden dann abgeholt. Wegtreten!"
Galen salutierte noch einmal zum Abschied, dann drehte er sich um hundertachtzig Grad und verließ den Raum.

1 Comments:

Blogger Galen said...

Hierbei dürfte es sich so ziemlich um meine erste Star Wars-Geschichte gehandelt haben. Erschienen ist sie im Frühjahr 98 in unserer Clubzeitung - ist also schon ganz schön alt. Galen ist übrigens mein Rollenspielpseudo (falls sich jemand mal gefragt hat, warum ich in meinen Posts und Kommetaren immer als "Galen" verzeichnet stehe und die Bedeutung des Namens nicht kannte)

3:48 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home