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Star Wars Freak (nicht nur Fan) mit Hang zur dunklen Seite. Lebt für Fußball (insbesondere den HSV). Schätzt Koffein, (Nikotin,) Alkohol und Kartenspiele. Drückt beim Skat im Zweifelsfall gern Herz, daher die alte Skatweisheit: "Enno hat kein Herz" - wie alle Skatweisheiten aber nicht immer gültig. Ist außerdem Nachtisch-Junkie. Lieblingsfarben: blau-weiß-schwarz, weinrot, grau

Dienstag, Februar 14, 2006

Ancient Walls

The way of all flesh

Major Tierce Elcom stand auf der untersten Ebene der antiken Festung und blickte herab auf das Meer, das sich einige Meter unter ihm ausbreitete. Der Wind peitschte die Wellen gegen die Felsen, so dass die Gischt stellenweise bis zu ihm herauf spritzte. Ein markantes, lautes Kreischen riss Elcom aus seinen Gedanken, als eine Rotte TIE-Fighter über ihn hinweg flog. Er schaute ihnen kurz hinterher, bevor er sich umdrehte und sein Augenmerk auf die drei Ebenen über ihm richtete. An vielen Stellen drang Qualm aus dem Mauerwerk, wo sich vor einigen Stunden noch intakte Turbolasertürme und andere Laserstellungen befunden hatten. Der Schutzschildgenerator, der die Basis vor einem Bombardement aus dem Orbit beschützen sollte, brannte ebenfalls noch. Steintrümmer und Metallfragmente lagen überall verstreut herum und zwischen ihnen lagen etliche Leichen, Rebellensoldaten, Sturmtruppen und Soldaten der imperialen Armee. Hier und dort verklangen die letzten Hilferufe Sterbender, die dann in ein Stöhnen überliefen, bis die Geräusche dann ganz verstummten. Über sich bemerkte Elcom ein Lambda-Shuttle, das zum Landeanflug ansetzte. Pioniere hatten eine breite terrassenartige Fläche vom Schutt des Kampfes bereinigt und dort ein Funkfeuer aufgestellt, auf das der Shuttlepilot jetzt zusteuerte.

Es war gerade einige Stunden her, als der kleine Kampfverband in das System sprang. Sofort hatten die Rebellen reagiert und ihr Schutzschild aktiviert. Die imperialen Bodeneinheiten wurden ausgeschleust und sammelten sich außerhalb des Schildes. Das felsige und bewaldete Gelände war für Kampfläufer ungeeignet, so dass die Imperialen nur auf Infanteristen und Repulsoreinheiten zurückgreifen konnten. Der lokale Schutzschild verhinderte jegliche Luftunterstützung für die Bodentruppen durch TIE-Fighter in der Atmosphäre oder die Großkampfschiffe im Orbit. Es war ein blutiger Kampf um die Festung gewesen, obwohl die imperialen Bodentruppen zunächst ohne Gegenwehr bis zur Festung vordringen konnten. Doch die Rebellen waren auf den Angriff vorbereitet gewesen, schließlich war das alte Gemäuer auf drei Seiten von Wasser umgeben, so dass ein Angriff eigentlich nur über die Landzunge ausgeführt werden konnte. Dementsprechend waren die Abwehrvorrichtungen dort am ausgeprägtesten.
Eine mehrere Meter hohe Mauer richtete sich vor den Soldaten auf, auf der die Rebellen hinter der Brüstung schussbereit auf der Lauer lagen und das Feuer eröffneten, als die ersten Imperialen den schützenden Wald hinter sich ließen und einen hundert Meter breiten Streifen betraten, auf dem nur ein paar Felsbrocken, Vorsprünge und Löcher Deckung bieten konnten. Einige der Speederbikes, Floating Fortresses und der Hoverscouts wurden Opfer der Anti-Vehikel-Laser, doch die Repulsorfahrzeuge waren auch die Einzigen, die für größere Schäden beim Feind sorgten, indem sie die Laserstellungen unter Beschuss nahmen und zerstörten. Scharfschützen pickten sich, Bäume oder Felsen als Deckung nehmend, in beinahe störrischer Ruhe ihre Ziele auf der Mauer aus, trafen das Ziel und gingen zum Nächsten über. E-Webs bestrichen die massive Brüstung mit Laserfeuer. Rebellensoldaten wurden durch Explosionen zerrissen, durch deren Druckwellen durch die Luft geschleudert, wenn sie Pech hatten, stürzten sie die Mauer herunter und wurden auf den Felsen am Boden zerschmettert, durch Blasterfeuer verwundet oder getötet. Doch auch auf der anderen Seite gab es unzählige Tote und Verwundete. Die Handfeuerwaffen der Rebellen legten ein unüberwindbares, tödliches Netz vor der Festung aus, Anti-Vehikel- und Anti-Infantrie-Laser woben ihr Feuer dazwischen, töteten Sturmtruppen und Armeesoldaten, brachten Bäume zum umstürzen, die wiederum Soldaten erschlugen. Getroffene Fahrzeuge stürzten rauchend auf die Felsen oder explodierten schon in der Luft und schleuderten Trümmerteile umher.
Einige der Imperialen schickten Stoßgebete gen Himmel und hofften, dass die zweite Angriffsgruppe, bestehend aus Speederbikes, Floating Fortresses und Hoverscouts, die über das Wasser aus den Schildgenerator direkt angriffen, bald zum Erfolg kommen würden, so dass man mit Hilfe der Luftunterstützung den erbitterten Widerstand schneller niederkämpfen und dann in die Festung eindringen konnte. Doch auch den Einheiten, die den Generator angriffen, schlug heftiges Abwehrfeuer entgegen, zwar nicht so konzentriert, wie an der Landzunge, doch stark genug, um auch hier zu starken Verlusten zu führen. Getroffene Fahrzeuge stürzten in die aufgewühlte See, explodierten beim Aufschlag oder versanken und rissen eventuell Überlebende mit sich in die Tiefe.
Auf der Landzunge versuchte ein Platoon Sturmtruppen, zwei Floating Fortresses als Deckung benutzend, an das massive Eingangstor heranzukommen. Ein Volltreffer erwischte die eine der beiden Fortresses und dichter Rauch quoll aus dem Loch, das der Laser in die Frontpartie des Fahrzeuges gerissen hatte, während das Repulsorkissen, das das Fahrzeug in der Luft hielt, ausfiel und die Floating Fortress auf dem Boden aufschlug und einen Trooper einquetschte, der zu nah an dem Fahrzeug Deckung gesucht hatte. Einige der Sturmtruppen hatten es jedoch geschafft, sich in den Überhang am Eingangstor zu retten, wo sie erst einmal durchschnaufen und in Ruhe an die Arbeit machen konnten. Vor Blasterfeuer geschützt brachten sie Thermaldetonatoren am Tor an und stellten die Zünder auf einen gemeinsamen Zeitpunkt ein, bevor sie sich im Schutz der verbliebenen Fortress wieder zurückzogen. Auf der Hälfte des Weges explodierten die Detonatoren und wühlten eine riesige Staub- und Trümmerwolke auf. doch als diese sich auflöste, mussten die imperialen Soldaten enttäuscht feststellen, dass das Tor noch relativ intakt war und den Weg in die Festung immer noch versperrte.
Noch bevor sich ein weiterer Stoßtrupp aufmachen konnte, um die angefangene Arbeit zu vollenden, erschütterte eine gewaltige Explosion das alte Gemäuer. Eine Salve Erschütterungs-Raketen, abgefeuert von einigen Hoverscouts, die vom Wasser aus angriffen, fand ihr Ziel und zerstörte den Schutzschildgenerator. Einige der imperialen Soldaten nahmen sich die Zeit und stießen einen Jubelschrei aus, bevor sie sich wieder in den Kampf stürzten.
Auch auf der Brücke des Sternzerstörers, der den Angriff leitete, wurde der Fall des Schutzschilds beobachtet. Sofort erteilte der kommandierende Offizier den Befehl, die beiden TIE-Bomber Staffeln zu starten, über die der Kampfverband verfügte. Unter dem Geleitschutz zweier TIE-Fighter Staffeln und einer TIE-Interceptor Staffel stürzten sich die Bomber der Atmosphäre entgegen. Indessen starteten jedoch auch die beiden X-Wing Staffeln, deren Einsatz gegen die Imperialen unter dem Schutzschild unsinnig gewesen wäre, da sie nicht genügend Platz zum Manövrieren gehabt hätten. Doch da das Schutzschild nun gefallen war und imperiale Kampfjäger und Bomber im Anflug waren, warfen die Rebellen dem Imperium alles entgegen, was ihr Arsenal aufzubieten hatte. Während sich die TIE-Bomber unbeirrt der Rebellenfestung näherten, forderten die X-Wings die imperialen Jäger zu einem tödlichen Tanz auf.
Die imperialen Bodeneinheiten wurden angewiesen, Deckung zu suchen, als sich die TIE-Bomber zum ersten Anflug bereitmachten. Die Turbolaser, die den Bodenangriff über geschwiegen hatten, meldeten sich nun lautstark zu Wort und woben einen Teppich aus Laserstrahlen in die Luft, in dem sich hier und dort mal ein Bomber verfing. Die Bodentruppen starrten in den Himmel, als die TIE-Bomber angriffen. Zuerst feuerten einige der Bomber Erschütterungs-Raketen ab, noch bevor sie ihr Ziel erreichten, dann fielen Thermaldetonatoren und Plasma-Bomben aus den Bombenschächten der TIEs, als die Bomber über der Festung waren. Eine Reihe von Denationen erschütterten die gesamte Umgebung, Lasertürme lösten sich in grellen Feuern auf, lebende und tote Körper flogen durch die Luft, oft Dutzende von Metern weit, wurden gegen Mauern geschleudert, oder viele Meter in die Tiefe, um auf der Meeresoberfläche oder dem felsigen Untergrund zu zerschellen. Scharfe Metall- und Steinsplitter forderten weitere Opfer. Die imperialen Truppen warteten.
Nachdem die TIE-Bomber gewendet hatten und wieder ihrem Ziel entgegen flogen, erhob sich wieder das Abwehrfeuer der Rebellen, dieses Mal jedoch deutlich spärlicher als noch vor dem ersten Überflug. Wieder flogen Raketen der Festung entgegen, fielen Bomben und Detonatoren auf das antike Bauwerk, wieder und wieder erschütterten Explosionen die Festung und führten zu erheblichen Schäden unter Mannschaft und Gerät.
Währenddessen ging das Schauspiel höher in der Atmosphäre langsam zu Ende, einer der letzten X-Wings wurde getroffen, schmierte ab, stürzte Kilometer um Kilometer in die Tiefe, um beim Aufschlag in einem Waldstück zu zerbersten und einen Teil des Waldes in Brand zu setzen. Die fünf verbliebenen X-Wings tauchten in den Weltraum ein, um ihr Heil in der Flucht zu suchen, die Aussichtslosigkeit zur Kenntnis nehmend, die Basis noch retten zu können. Doch aufgrund der höheren Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit der TIEs blieb den Piloten trotz ihrer Schilde das Schicksal nicht erspart, den letzten Weg allen Fleisches, den Tod, anzutreten. Kein einziges der Rebellenschiffe schaffte es, in den Hyperraum zu springen. Die verbliebenen siebzehn TIE-Fighter und zehn TIE-Interceptoren kehrten ebenso wie neunzehn TIE-Bomber in ihre Hangars zurück, letztere, um neue Munition zu laden.
Nachdem die TIEs ihr Bombardement beendet hatten, war es wieder an den Bodentruppen, den Kampf aufzunehmen. Wieder machte sich ein Stoßtrupp auf, das riesige Eingangstor zu sprengen, was ihnen dieses Mal auch gelang, Bodentruppen stürmten Bäumen, Felsen, Vorsprüngen und aus dem Wald hervor, Hoverscouts gaben ihnen Deckung, während die Floating Fortresses ihre Squads in höhergelegenen Ebenen der Festung in den Kampf warfen um den Soldaten anschließend beim Vorrücken Deckung zu geben. Noch war das Gemetzel nicht zu Ende, im Inneren des Gemäuers begann ein grausamer Kampf Gang um Gang, Stockwerk um Stockwerk.

Elcom war sich nicht einmal sicher, ob nicht doch irgendwo in der riesigen Festung noch gekämpft wurde, oder ob die imperialen Truppen schon jeden Widerstand niedergekämpft hatten und sich jetzt um eventuelle gefangengenommene Rebellen kümmerten. Der Major winkte seinen Kommunikationsoffizier herüber, während das Shuttle auf der geräumten Plattform aufsetzte.
"Status?" fragte Elcom.
"Keine Berichte mehr über Kämpfe, Sir", antwortete der junge Lieutenant. "Einige Squads durchsuchen die noch unbekannten Bereiche der Festung. Es ist wahrscheinlich, dass sich irgendwo noch Rebelleneinheiten befinden und die Squads rechnen mit Gegenwehr." Er drückte kurz auf den Kom-Empfänger in seinem Ohr, um den Funkspruch besser verstehen zu können. "Außerdem werden die Gefangenen jetzt auf die Plattform der obersten Ebene geführt, um sie zum Verhör abzutransportieren."
Die Ausstiegsrampe des Shuttles fuhr herunter und der Major trat, gefolgt vom Lieutenant, an das Shuttle heran. Als der Colonel, der befehlshabende Offizier der Bodentruppen, die Rampe herabstieg, setzten die beiden Offiziere zu einem zackigen Salut an, das der Colonel prompt erwiderte.
"Sir, der größte Widerstand scheint gebrochen zu sein, wir rechnen höchstens noch mit vereinzelter Gegenwehr", begann Tierce Elcom seinen Lagebericht. Als er den Bericht beendet hatte, nickte der Colonel kurz und warf einen Rundblick über das Schlachtfeld.
"Stellen Sie mir sobald wie möglich einen Bericht mit unseren Verlusten zusammen, es scheint ja eine Menge gegeben zu haben, auf beiden Seiten."
Währenddessen senkten sich zwei imperiale Landefähren auf die Plattform der obersten Ebene. Die gefangenen Rebellen, eine vermeintlich kleine Anzahl Überlebender, wurden unter strenger Bewachung von Sturmtruppen und Armeepersonal in die Transporter getrieben, bevor die beiden Schiffe wieder den Weg in den Orbit antraten. Tierce Elcom sah ihnen kurz nach und wünschte sich, ebenfalls schon auf dem Weg zum Sternzerstörer zu sein. Er sehnte sich nach einer erfrischenden Dusche und einer frischen Uniform.

1 Comments:

Blogger Galen said...

Geschrieben: Ende Mai oder Anfang Juni 2001. Das weiß ich noch ganz genau, weil es ein bestimmter Ort war, der mir die Inspiration zu dieser Geschichte gegeben hat. Kurz nachdem Frauke mit mir Schluss gemacht hatte, besuchte ich SvenO in Ratzeburg. Dort wurde die Geschichte dann auch geschrieben, nachdem ich eine Weile lang auf einer alten Mauer direkt am See gesessen hatte.

3:54 PM  

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