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Star Wars Freak (nicht nur Fan) mit Hang zur dunklen Seite. Lebt für Fußball (insbesondere den HSV). Schätzt Koffein, (Nikotin,) Alkohol und Kartenspiele. Drückt beim Skat im Zweifelsfall gern Herz, daher die alte Skatweisheit: "Enno hat kein Herz" - wie alle Skatweisheiten aber nicht immer gültig. Ist außerdem Nachtisch-Junkie. Lieblingsfarben: blau-weiß-schwarz, weinrot, grau

Dienstag, Februar 14, 2006

Worst Case

Galen Pinnath stand im Cockpit seines AT-AT Läufers und blickte auf das Taktikholo. Über das Komm kamen die Klarmeldungen der ihm unterstellten Läufer. Als alle eingetroffen waren, öffnete er einen Kanal zum Befehlshaber der Kampfläufer-Division und meldete, dass sein Angriffsflügel voll einsatzbereit war, danach schaute er aus dem Cockpitfenster. Außerhalb des Cockpits war es eigentlich stockfinster, doch dank des Restlichtverstärkers konnte man die Konturen der Landschaft erkennen. Es war hügelig dort draußen, hier und dort standen Baumgruppen und vereinzelte Bäume. 'Wenigstens ist es nicht neblig und der Mond scheint auch nicht, immerhin etwas', dachte Galen. Er klappte den elektronischen Entfernungsmesser herunter und schaltete ihn auf Infrarot-Modus. Einige kleine Punkte tauchten auf, vermutlich irgendwelche Vögel oder andere Kleintiere, vielleicht Nager oder etwas in der Art, aber nichts, was auf Menschen hindeuten könnte.
Dann endlich kam der Befehl, auf den die versammelten Truppen alle gewartet hatten, der Befehl zum Angriff. Zwanzig AT-AT Läufer und dreißig AT-STs setzten sich in Bewegung, die Besatzungen waren konzentriert auf diesen Angriff, die Sturmtruppen und Armeesoldaten brannten darauf, Rebellen zu töten.

Einige Kilometer lang blieb die Landschaft nahezu unverändert, dann liefen die Hügel in eine breite Ebene aus. Auf der anderen Seite der Ebene konnte Galen die Konturen einiger Gebäude erkennen. Im grünlichen Licht des Restlichtverstärkers hoben sich auch die dunklen Konturen einiger Lasertürme ab.
"Umschalten auf Infrarot", befahl Galen und meinte das Cockpitfenster. Die gesamte Basis war hell erleuchtet und es wimmelte nur so von Aktivität. Erneut klappte Galen den Elektro-Weitenmesser herunter und las die Entfernung ab. Knappe fünf Kilometer, sie waren also noch nicht in Feuerreichweite. Die fünf Angriffsflügel verteilten sich langsam über die Breite der Ebene, immer vier AT-ATs mit sechs AT-ST-Läufern. Die fünf Angriffsflügel waren jeweils in zwei Flügel aufgeteilt, also zwei AT-ATs und drei AT-STs, streng nach der üblichen Läuferaufteilung. Die Kantana verfügte zwar über zwei Kampfläufer-Divisionen, dennoch war in diesem Moment nur eine im Einsatz.
"Hier Rancor Vierzehn", drang die Stimme von Galens Flügelmann, Bastean Nebeor aus dem Komm. "Haben Kontakt mit etwa Zwanzig Gleitereinheiten, vermutlich T-47 Design."
"Bestätigung", meldete sich eine andere Stimme, "Zwei Staffeln T-47er im Anflug aus 354°."
Galen hatte es schon öfter mal mit T-47 Modellen zu tun gehabt, ihre Bewaffnung war nicht stark genug, um die stark gepanzerten AT-ATs zu beschädigen, geschweige denn zu zerstören, es sei denn die Piloten waren erfahren genug, die Schleppharpunen, über die einige der T-47 Modelle verfügten, als Waffe gegen die Läufer einzusetzen, in dem sie die Kabel um die Beine wickelten und die Läufer aus dem Gleichgewicht brachten. Zu diesem Manöver gehörte auch eine große Portion Mut, doch Galen hatte selbst schon am eigenen Leib erfahren, dass viele Rebellenpiloten diesen Mut hatten. Für die kleineren AT-STs war die Bewaffnung der Gleiter allerdings bedeutend gefährlicher.
"Sie kommen rasch näher, Feuer nach eigenem Ermessen", meldete sich Rancor Eins zu Wort.
Als die T-47er in Reichweite waren, begannen die imperialen Läufer aus allen Rohren zu feuern. Einige der Gleiter wurden direkt getroffen, was für das Können der Kanoniere der Läufer sprach. Teilweise reichte schon eine Explosion in der direkten Umgebung der Gleiter, um diese zum Absturz zu bringen. Galen beobachte auf dem Tatikholo, wie einige der feindlichen Symbole verschwanden, doch auch einige der imperialen Symbole, vornehmlich AT-STs aber auch schon ein AT-AT waren ausgelöscht worden. Sie hatten es also mit sehr fähigen Piloten zu tun, doch die imperialen Kampfläufer näherten sich der Rebellenbasis unaufhaltsam. Plötzlich tauchten weitere Symbole auf dem Holo auf.
"Rancor Eins, hier Rancor Sieben, weitere Kontakte, aus 005°, vermutlich zwei komplette Staffeln X-Wings. Sir, wir benötigen dringend Luftunterstützung, die uns die Jäger vom Hals hält!"
Das Auftauchen der X-Wings würde die Vorteile deutlich zugunsten der Rebellen verschieben, da sie über Protonentorpedos verfügten, mit denen sie in der Lage waren, die Panzerung der AT-ATs zu knacken. Galen fluchte innerlich, denn die Luftunterstützung würde noch einige Minuten auf sich warten lassen und in dieser Zeit würden die Rebellenjäger den imperialen Reihen erhebliche Verluste zufügen. Auf dem Entfernungsmesser las Galen zwei Kilometer ab, doch als er erneut aus dem Cockpitfenster sah und es auf Restlichtverstärker umschalten ließ, erkannte Galen die wahre Natur des Walls, der sich circa fünfhundert Meter vor den feindlichen Lasertürmen befand, was Galen vollständig den letzten Optimismus raubte: es war kein natürlicher und auch kein künstlich angelegter Erdwall, es war eine Mischung aus Durastahl und Permabeton, der vordere Wall einer Läufer-Barriere. Innerlich verfluchte er diese Mission, alles schien schief zugehen. Er war zwar schon einmal in einer ähnlich hoffnungslosen Situation gewesen und hatte diese nur mit viel Glück schwerverletzt überlebt, doch irgendwie erschien ihm diese Mission noch hoffnungsloser und er hoffte darauf, dass er vielleicht ähnlich viel Glück haben würde, wie damals bei der Schlacht am Selbors Creek auf Avarg. Galen informierte gerade seinen Vorgesetzten über die Läufer-Barriere, als die X-Wings über ihnen waren und es noch immer keine Spur von den TIE-Fightern gab, die ihnen die Rebellen vom Leib halten könnten. Die ersten X-Wings setzten zum Angriff an und feuerten Salven von Protonentorpedos ab, die rasch die Distanz zwischen den Jägern und den Läufern zurücklegten und in den Kampfläuferverband einschlugen. Schlagartig erloschen einige imperiale Symbole, unter anderem das von Galens Flügelmann.
"Bastean", stieß Galen zwischen seinen Lippen hervor, doch er hatte keine Zeit zu trauern. Die nächsten beiden Rotten X-Wings griffen an, die das imperiale Abwehrfeuer ignorierten und zielstrebig auf die Läufer zusteuerten. Ein X-Wing löste sich in einer spektakulären Explosion auf, doch der Rest feuerte je ein Paar Torpedos ab, bevor noch einer der X-Wings getroffen wurde und abstürzte. Wieder schlugen die Protonentorpedos ein und forderten ihre Opfer. Die Kampfläufer-Division war schon um etwa die Hälfte dezimiert worden, in der letzten Welle hatte es unter anderem auch Rancor Eins erwischt, genauso wie auch Rancor Neun, so dass er mittlerweile der befehlshabende Offizier sein durfte.
"Kantana, hier Rancor Dreizehn, wo bleiben die TIE-Fighter", schrie Galen ins Komm, "wir benötigen dringend Luftunterstützung, sonst gibt es hier unten bald gar nichts mehr, dass ihr Jungs von der Flotte wieder aufsammeln könnt."
"Rancor Dreizehn, hier Kantana, unsere Jäger sind in Kämpfe verwickelt. Sie können euch leider nicht zur Hilfe kommen."
Wieder fluchte Galen, doch dieses mal laut. Er dachte nach. Ein Rückzug würde nicht in Frage kommen, ohne Luftunterstützung würden die X-Wings auch weiterhin ungehindert auf die fliehenden Kampfläuferfeuern können, ein weiteres Vorrücken würde bald durch die Läuferbarriere gestoppt werden. Dort würden sie in der Falle sitzen. Es blieb eigentlich nur eine Alternative. "An alle Läufereinheiten, verlassen sie sofort die Kampfläufer, so bieten wir nur ein viel zu gutes Ziel."
Galen schaute nach vorne aus dem Fenster. Die nächste Angriffswelle kam und feuerte Protonentorpedos ab. "Ich wiederhole: verlassen sie sofort die Läufer. Wir können nur hoffen, dass uns die Kantana später wiederaufpickt."
Galen riss die Augen weit auf, als er ein leuchtendes Projektil auf das Läufercockpit zurasen sah. Er schloss die Augen.
"Tot", dachte er.

Scenario

Als er die Augen wiederaufmachte, war der Cockpitbildschirm schwarz und die Tür im Cockpit öffnete sich. Grelles Licht flutete herein. Galen wartete, bis sich seine Augen an die Helligkeit angepasst hatten und trat dann auf den Laufsteg heraus, der alle AT-AT-Simulatoren miteinander verband. Galen zuckte mit den Schultern, als er die versammelten Soldaten unter sich in der Warte- und Besprechungsecke sah. Sein Pilot und sein Bordschütze folgten ihm die Treppe hinunter. Auch andere Türen am Laufsteg öffneten sich, die Besatzungen kamen heraus und begaben sich in die Besprechungsecke, um sich das Abschneiden der verbliebenen Besatzungen auf den Kontrollschirmen anzuschauen. Galen setzte sich neben Bastean auf eine der Bänke und wartete auf das Ende der Simulation. Galen hatte es sich gerade einigermaßen bequem gemacht, als die Simulation abgebrochen wurde, da der Systemoffizier davon ausging, dass Galens letzter Befehl befolgt wurde. Die Übriggebliebenen verließen nun ebenfalls die Simulatoren und der Systemoffizier rief die Soldaten zur Nachbesprechung zusammen.
"Ich habe die Simulation zwar schon mal besser gesehen, aber sie waren auch nicht so schlecht. Ich würde mal sagen, ein Ergebnis im oberen Viertel. Nicht zuletzt dank Major Pinnath", er nickte zu Galen herüber und auch einige Köpfe seiner Kameraden drehten sich zu ihm. "Ihr Verhalten hat die Simulation in einer anderen Art und Weise beendet, wie ich es eigentlich erwartet hätte, aber einige ihrer Kameraden müssten ihnen wohl einen ausgeben, weil sie ihnen das Leben gerettet haben." Galen beugte sich leicht zu Bastean Nebeor herüber. Drinks für einen Toten", flüsterte er dem Lieutenant ins Ohr, was Bastean mit einem breiten Grinsen beantwortete, während er gleichzeitig noch versuchte, den Worten des Systemoffiziers zu folgen, der gerade etwas über die erzielten Punkte bei diesem Szenario erzählte. Es dauerte noch einige Minuten, bis der Systemoffizier sie aus der Nachbesprechung entließ, doch dann begaben sich Galen und einige seiner Kameraden in die Offiziersmesse, um gemeinsam auf die Simulation anzustoßen. Sie ließen sich in einer Sitzecke mit einem breiten Tisch nieder und warteten darauf, daß die Ordonnanz die bestellten Getränke an den Tisch brachte. Galen hatte sich zwischen seine beiden Flügelmänner, Lieutenant Ciryon Astaldo und Lieutenat Huan Wethrin, auf die Sitzbank gesetzt, während Bastean sich ihnen gegenüber auf einem Stuhl niederließ. Als die Ordonnanz ihnen ihre Bestellungen gebracht hatte, erhob Bastean sein Glas zum Toast. "Auf die Toten!"

1 Comments:

Blogger Galen said...

Tja, hab ehrlich gesagt keine Ahnung, aus welcher Zeit diese Geschichte stammt. Da sie bisher noch nicht im "Gunner" veröffentlicht war (nur auf der Homepage), fällt eine zeitliche Einordnung recht schwer. Müsste aber auch schon ihre drei, vier Jahre auf dem Buckel haben, wenn ich mich nicht irre.

3:50 PM  

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